analog · Fernweh

Schweden: Auf geht’s.

Oder etwa nicht? Heute Morgen, kurz vor 8Uhr. Ich wollte mich grad auf den Weg machen, da erhalte ich eine Hiobsbotschaft von der Deutschen Bahn: „Einer Ihrer Züge fällt aus.“

Exakt das war der Inhalt der Nachricht. Nun könnt ihr euch vorstellen, wie verwirrt ich war. In etwa wie eine Comicfigur, der plötzlich Fragezeichen über dem Kopf aufploppen. Aber gut, erstmal wie geplant zum Hauptbahnhof fahren. Puh. Beruhigung: es wird „nur“ mein ICE nach Hamburg durch einen IC ersetzt. Wenn der den Zeitplan ebenfalls einhält, bin ich glücklich.

Hamburg erreiche ich ohne Probleme und auch mein fest eingeplantes Franzbrötchen-Zeitfenster bleibt mir erhalten. Halleluja! Bahn, manchmal kannst Du eben doch was;)

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Weiter geht´s mit der dänischen Bahn und ich muss sagen: die sind doch einen Zacken fortschrittlicher. Hier gibt´s nämlich WLAN für jedermann auf der Fahrt – perfekt, wie ich finde. Insbesondere unter dem Aspekt, dass ich hier ja auch ein wenig schreiben möchte. Obendrein sind die Dänen, wie auch die Schweden, besser aufgestellt hinsichtlich etwaiger Verzögerungen. Die werden hier minütlich angegeben und stimmen allesamt (mal abgesehen davon, dass wir hier von 3-4 Minuten sprechen).

Fazit bis hierhin: Bahnfahren in Skandinavien macht Freude.

Angekommen am Kopenhagener Flughafen nutze ich meine etwas längere Umsteigezeit für einen Kaffee. Vermutlich hat der ein kleines Vermögen gekostet, aber hinsichtlich der Tatsache, dass ich mir sonst nur ein Franzbrötchen gegönnt habe und es hier einen Latte mit „Salted Caramel Flavour“ gibt, muss das jetzt einfach sein. Kurz war ich auch versucht, einen Christmas Latte zu bestellen, da mich all die Weihnachtsdekoration des Kopenhagener Flughafens durchaus in die passende Stimmung dazu versetzt hat – aber Karamell siegt halt irgendwie doch immer bei mir.

Nun folgt der Teil auf den ich mich am heutigen Tage eigentlich echt am meisten gefreut habe – die Überfahrt nach Schweden. Hierbei sollte ich erwähnen, das ich oft ein kleiner „Schön-Wetter-Tourist“ bin. Meine Planung sieht nämlich immer nur so aus, dass ich mir ein Wunschziel wähle, buche und meist erst postplanerisch entdecke, was mir meine angehende Reise alles bieten wird. So war es in diesem Falle mein Vater, welcher mich während einer hitzigen Diskussion über mein Kreditkartendilemma darauf hinwies, dass ich ja über die Öresundbrücke fahren werde. Aha.

Also: ja, mir war bewusst, dass Bahnfahren in Skandinavien durchaus einige Landzungen und Brücken beinhaltet, was ich ja bereits von meinem Kopenhagen-Trip kannte, jedoch war mir die Öresundbrücke bislang kein wirklicher Begriff. Schande über mein Haupt, denn die sollte man wohl wirklich kennen. Kurz: wir reden hier von der Verbindung zwischen Kopenhagen und Malmö, eine Zug- sowie Autobahnbrücke, welche zur Hälfte ober- und zur anderen Hälfte unterirdisch verläuft.

Spannende Sache, welche bei Tageslicht einen wohl nicht zu verachtenden Blick auf Meer, Dänemark und Schweden bietet. Tja, bei Tag. Da bei mir bereits die Dunkelheit angebrochen ist, sprechen wir hier vom wohl unspektakulärsten Punkte des Tages. Denn bei mir war es ehrlich ernüchternd: Lichter, Dunkelheit und die Frage: bin ich jetzt in Schweden?

Mein Handy kannte die Antwort: „Willkommen in Schweden, Ihr Tarif…“ Danke.

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