MännerLiebelei

TinderDate: Zweieinhalb Wochen.

Meine Freundin Mia ist ein kleiner Workaholic. Kein Wunder also, dass es erst eine richtig arge Erkältung schafft, sie mal wieder zur Ruhe kommen zu lassen. Statt Arbeit hütet sie nun brav ihr Bett. Logisch, dass dieser Zustand bei Menschen, denen sonst nie die To-Do-Liste zu kurz wird, schnell zu Langeweile führen kann. Aber auch dieser weiß Mia geschickt aus dem Weg zu gehen. Kurzerhand reanimiert sie ihr Dating-App-Konto und vergnügt sich bei einer Runde Männer-Wischen.

Schwuppdiwupp hat Mia eine Hand voll Männer mit denen sie zu schreiben beginnt. Darunter ist Ben. Anfang Dreißig, Doktorant und ebenso wie Mia höchst engagiert, wenn es um Politik, Umweltschutz und Weltverbesserungen geht. Quasi das perfekte Match für Mia, welche intellektuell anspruchsvolle Konversationen schätzt und ein gewisses Grundengagement und Interesse von ihrem potentiellen Partner erwartet.
Sie schreiben also fleißig und hegen gepflegte Konversationen über die wirklich wichtigen Dinge. Eine fabelhafte Sache, wie Mia sie mir wenig später beschreibt, denn auf sinnloses Geplänkel und stetigem Gefrage nach ihrem Gemütszustand hat sie keine Lust.

Als Mia wieder auf den Beinen war, sollte nun endlich mal ein Date stattfinden. Was sich unglücklicher Weise noch zwei weitere Woche ziehen sollte, da Ben für ein Projekt nach Italien reisen musste. Daher blieb es weiterhin beim Schreiben. Schließlich funktioniert das ja ganz wunderbar bei den beiden.

Zweieinhalb Wochen nach ihrem Match war es endlich soweit. Mia und Ben hatten ein Date. Und Mia war unendlich neugierig auf ihr vermeintlich kluges sowie attraktives Date. Jetzt könnt ihr euch wohl denken, was folgte. Richtig, die Enttäuschung. Ben war leider recht klein für Mias Wunschvorstellung und auch nicht ganz so attraktiv, wie es sein neulich versandtes Whatsapp-Bild versprochen hatte. Ihre Gespräche waren weiterhin gut, weshalb Mia auch nicht direkt aufgeben wollte, aber als es auch beim Abschiedskuss nicht zu prickeln beginnen wollte, war ihr klar, dass hier wohl bereits das Ende ihrer Geschichte geschrieben wurde.

Schade. Schade, um diese Zweieinhalb Wochen.

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