MännerLiebelei

Ist Tinder das neue Candycrush?

Wenn ich mir dieser Tage Menschen in der Bahn begegnen, die vermeintlich hochkonzentriert ihr Smartphone nutzen, dann möchte ich gern mit einem lauten Seuftzer den Kopf schütteln. Weshalb? Nun, üblicherweise spielen sie in solchen Momenten Candycrush. Ein Spiel, von dem ich gehofft hatte, dass es bereits wieder in der Versenkung verschwunden sei. Augenscheinlich war ich zu guter Dinge.

Am Ende einer durchtanzten Nacht jedoch erschrack ich über meine eigenen Handlungen. Ich tinderte. Ich tinderte wie die Muttis und Anzugmenschen Candycrush spielten. Autsch. Ist Tinder mein Candycrush? Oder noch schlimmer: Unser aller Candycrush? Ich hoffe doch nicht. Zwar schlagen wir aka ich damit schon in gewisser Weise Zeit tot, aber schlussendlich steckt bei den meisten ja zum Glück auch etwas mehr dahinter. Und das ganz gleich, mit welcher Absicht wir jemanden suchen.

Mein absurdes Gedankenspiel um 4.50Uhr morgens ist schlussendlich wohl wirklich nur die Spitze der Geschehnisse im Club. Denn die waren auch mal wieder grandios. Es war mal wieder der Club, der kein Alter kennt. Wo die alten Herren, auf die jungen Mädels spähen und die Touris ihren Berlinfick versuchen klarzumachen. Und es hat sich exakt nichts seit dem letzten Mal verändert.

Im Gegenteil: als Nachwehe meiner Sommergrippe habe ich nicht mal ansatzweise den richtigem Pegel für diesen Club, denn ich verzichte auf Alkohol. Keine gute Voraussetzung. Oder vielleicht gerade deshalb,denn andernfalls könnte ich euch die Geschehnisse nicht so wunderbar niederschreiben.

Beginnen wir mit den Touris: woran auch immer es lag. Ich wurde an diesem Abend gleich von zwei türkischen Studis Anfang 20 angeflirtet. Nun ja. Ein Kompliment? Vielleicht. Eine Option? Auf keinen Fall.

Es folgten: die älteren Herren. Und hier wurde es unangenehm. Denn diese mit einem guten Spruch in Schach zu halten ist nicht immer einfach und zu nahe kommen ist keineswegs sexy.

Und dann: Der Lichtblick. Ein hübscher Typ mit unglaublich tollen Augen. {Mein kleiner Fetisch} Hach. Mit dem hätte ich wirklich gern ein Bier getrunken oder schlichtweg geflirtet. Tja. Daraus wurde leider nichts. Denn wenngleich er nicht vergeben war, so fand ich ihn kurz darauf beschäftigt an der Bar wieder. Es war eines dieser klassischen „wie kommt diese Kombi zu Stande?“-Bilder. Der lässige Skaterboy mit den schönen Augen ließ sich einen Quasi-Lapdance von der Club-Tussi im Glitzertop geben. Na Prost.

Was für ein Abend. Und was ging bei mir? Eine fachmännische Erklärung über den richtigen Gebrauch von Spachtelmasse. Richtig gelesen. Denn irgendwann fiel mir diese wieder ein. Eine Freundin hatte sie mir am Abend mitgebracht, damit ich am Folgetag meine Löcher stopfen und die Wand endlich streichen könnte. Und als ich tanztrunken begann darüber nachzudenken, wollte ich kurz nachsehen, wie lang die Masse wohl Trocknen müsse vor dem Streichen. Und die Moral von der Geschicht: Holt mal mitten auf der Tanzfläche eine Tube Spachtelmasse hervor. Ihr habt binnen kürzester Zeit einen Herren an eurer Seite;)

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