Adventskalender · Post von Gästen

Dezember-Rush-Hour.

Dezember-Rush-Hour

und warum ich dieses Jahr auf der Bremse stehe.

Dieses Jahr ist alles etwas anders. Die Adventszeit stand plötzlich, irgendwie viel zu schnell, vor der Tür und wie in einer der stürmischten Rush Hours ging es jetzt in Richtung drittes Advents-Wochenende. Klar, dieses Hasten, dieser Stress, der plötzlich entsteht Ende November, all‘ das kennen wir ja nun schon jedes Jahr aufs Neue. Und jedes Jahr nehmen wir es so wie etwas hin, was nicht veränderbar ist.

„Jaja, Dezember ist immer stressig!!

„Nee, sorry, im Dezember gibt’s keine Chance für ein Treffen, da bin ich komplett dicht und zu geplant!“

„Was, Du hast noch nicht das Weihnachtsmenü stehen?“

„Mist… eigentlich wollte ich es dieses Jahr anders machen und alle Geschenke frühzeitig besorgen, jetzt wird’s wieder der totale Stress!“

Diese oder ähnliche Aussagen begleiten den Dezember, fangen oft schon im November an, wie so eine Ausnahmezeit, in der nichts geht.

„Müssen wir dann ins Neue Jahr legen“, höre ich mich selbst so oft sagen, wenn es um ein simples Treffen mit einer Freundin geht, die ich lange nicht gesehen habe, und ärgere mich im selben Moment darüber.

Das liebe Jahresende lässt uns alle noch mal kurz panisch werden und bringt gleichzeitig so viele terminliche Verpflichtungen mit sich, dass eine Schockstarre durchaus auch die richtige Verhaltensweise wäre, um darin zu verharren.

Bei mir schwingt neben den üblichen Aussagen über den vollgepackten Dezember und keine freie Zeit diese Jahr etwas mit, was einer leichten Gleichgültigkeit nahe kommt. Und das hat nichts damit zu tun, dass Weihnachten mir weniger wichtig ist oder ich mich nicht genauso sehr darauf freue, die Feiertage mit meiner Familie voller schöner, gemütlicher Momente zu erleben. Sondern es lässt mich vielmehr fragen, ist es denn schöner, wenn wir uns vorher so stressen?

Oder wird es nicht sogar eher etwas weniger schön, weil wir total abgekämpft noch eben ein weiteres der 321 Geschenke verpacken, bevor wir dann „ganz entspannt“ bei aufwendig gekochtem Essen beisammen sitzen?

Meine Mutter fragte mich heute, ob wir denn alles besorgt hätten und was denn noch für das Weihnachtsessen fehlen würde. Das war von ihr überhaupt nicht stressend gemeint oder so, aber dennoch stellte ich bei dieser Frage eine leichte „Scheiß-Egal-Einstellung“ meinerseits fest, ganz nach dem Motto: das wird schon, aber jetzt möchte ich mir darüber bitte mal so gar keine Gedanken machen.

Und natürlich wird an Heiligabend das Essen wieder lecker und der Tisch reichlich gedeckt sein (Essen ist bei uns ein zentrales Element an Weihnachten, gutes und besonderes Essen) – ja, und sicher werde ich auch kurz vorher ein wenig gestresst sein. Aber so ein ganz klein wenig wünsche ich mir, dass ich mir meine aktuelle Einstellung beibehalten kann. Denn ich bin mir jetzt ganz sicher, wenn ich das schaffe, werde ich daraus nur lernen, dass auch mit weniger Stress, weniger Perfektionismus und weniger Konsum das Weihnachtsfest sogar noch besinnlicher werden kann.

Übrigens: die Geschenke für die Kinder sind natürlich schon besorgt.

In diesem Jahr gibt es vor allen Dingen praktische Dinge, die sie benötigen – und ja sich sogar auch wünschen. Denn sind wir ehrlich: sie haben doch schon alles! Auch hier ist ein „auf dem Teppich bleiben“ vielleicht mal das Richtige.

In diesem Jahr haben wir es, zum Beispiel, nicht persönlich zum Christkind geschafft, geschweige denn, wie all‘ die Jahre einen Wunschzettel abgeschickt. Aber hey, dafür haben wir schon drei Mal so schön und gemütlich Plätzchen gebacken – und sogar eine Punsch-Party für all‘ unsere Freunde schmeißen können. Wisst Ihr was? Knapp die Hälfte der Eingeladenen hat direkt abgesagt mit den Worten: „Der Dezember ist leider schon total zu, lasst uns im nächsten Jahr sehen!“.


Ein postverliebtes Dankeschön an

Sarah bloggt auf dem wundervollen Blog undeinepriseliebe.

undeinepriseliebe beschäftigt sich mit all‘ den schönen Dingen. Kochen, Backen, Reisen, Basteln, der Liebe, Essen, Entdecken, Erleben… und ja dem, was das Leben noch so alles zu bieten hat!