Na, ihr Lieben. Wie lang liegt euer Abi zurück? Für meinen Jahrgang schlägt tatsächlich 2018 das erste goldene Stündchen: unser zehnjähriges Klassentreffen. Zeit, jetzt schon mal Panik zu schieben und sich alle möglichen Fragen zu überlegen, welche einen ad hoc ins Schwitzen bringen würden.
Kinder, Doktortitel, Scheidungen, richtige Skandale? Sehen die Schnuckel noch schnuckelig aus oder wird gar jemand vollkommen anderes alle verblüffen? Fragen, die eigentlich richtig Spaß machen. Und umso bedauerlicher ist es, dass uns Freund und Helfer Google bereits vieles vorab nimmt.
So auch meiner Mädelsrunde aus ehemaligen Klassenkameradinnen, in welcher das Thema plötzlich aufkommt und zugleich im Netz erötert wird. Hochzeitsfotos von A., ein aktuelles Bild aus dem Portfolio von B. und der Rest, den man sowieso auf Facebook am Rande mitbekommen hat.
Und nicht nur wir handelten so. Eine Schulfreundin hatte durch Zufall erst vor einiger Zeit einen ehemaligen Klassenkameraden unterwegs getroffen. Auch er beichtete ihr, dass er vor Kurzem sämtliche Leute unserer Stufe gegoogelt habe und erstaunt war, was er auf diesem Wege alles erfahren konnte.
Und auch ich werde nachträglich zum Tunichtgut. Google – zeige mich Benny Müller. Benny war meine erste große Liebe, wenn man so will. Zumindest der erste, mit dem ich rumgeknutscht habe auf der Schule und der mir zu Teeniezeiten verdammt das Herz gebrochen hatte. Und auch heut kann ich nur sagen: schmuckes Kerlchen, dieser Benny, damals wie heute. Und er scheint es zu etwas zu bringen, denn aktuell wird er als wissenschaftliche Kraft seiner Uni per Google-Suche ausgespuckt. Mensch, Mensch, na hoffentlich sehe ich ihn 2018 wirklich wieder. Dieses Wiedersehen wäre spannend.
Nichtdestotrotz: Google, du bist schon ein arger Spielverderber. Ein Glück, dass wir dir am Ende doch nicht alles entlocken konnten und so die Vorfreude auf 2018 bleiben kann. Und wer weiß, vielleicht heißt es danach „TinderDate: Klassentreffen“?