Es scheint, als würden Trend-Phänomene auch vor Plattformen wie Tinder keinen Halt machen. So fällt mir seit einiger Zeit recht massiv auf, dass sämtliche Herren besonderen Wert darauf legen, in ihrer Beschreibung zu erwähnen, dass sie „420 friendly“ sind.
Aha.
Was es damit auf sich hat? Nun, diesen Fakt musste auch ich erst einmal recherchieren, denn ohne genauere Erläuterung hätte ich diesen Hinweis zunächst nicht so recht einzuordnen gewusst. Gemeint ist mit „420“ Cannabis. Sicherlich scheint der Fakt, dass man Raucher ist oder hin und wieder gern mal einen Joint konsumiert, nicht irrelevant, warum dieser jedoch präsenter als manch andere Info auf Tinder erscheint, ist für mich noch immer nicht ganz nachvollziehbar.
Sicherlich, wenn es um eine ernsthaftere Beziehung zwischen zwei Menschen geht, dann sollte man wohl um den Fakt des Cannabis-Konsums wissen, beim gemeinen „ONS“ sollte das allerdings weniger eine Rolle spielen. Aber wie dem auch sei: Was mich am augenscheinlich omnipräsent auftretenden „420 friendly“-Phänomen so umtreibt ist die Tatsache, dass so viele Typen sich immer wieder abwertend darüber äußern, dass wir Frauen so auf das Wissen um die Größe unseres Gegenübers pochen, wo das ja eigentlich „total egal“ sein sollte.
Ach ja? Lieber Herren: Das sehe ich nicht so! Ich finde es schön, wenn mein Partner größer ist als ich. Auch für eine Affäre. Denn für mich wirkt das schlichtweg anziehender, attraktiver und ist ein Fakt, der zu den wenigen essentiellen Punkten für mich beim Thema Dating zählt. Vielleicht ist es auch mein kleiner Fetisch. Aber ich finde es mehr als legitim diesen zu besitzen und es entsprechend auch gern zu wissen, wie groß mein Match ist. Denn: sämtliche anderen Merkmale wie beispielsweise Haarfarbe, Augenfarbe oder Statur kann man an den meisten Profilbildern ablesen und auch sie sind am Ende vielleicht ein kleiner Fetisch. Der eine steht auf große Brüste, der nächste ausschließlich auf Rothaarige. Und das ist auch gut so. Ich eben auf die Größe meines Gegenübers. Die jedoch, geben nur wenige Herren gern und ohne dummen „wenn es sein muss“-Kommentar im Profil an. Das er jedoch nichts gegen Cannabis hat, das erfahre ich inzwischen von jedem zweiten, ohne, dass es mich jemals wirklich eingehender interessiert hätte. Dem wohnt eine gewisse Ironie inne, findet ihr nicht auch?