MännerLiebelei

Dating & die 30er – Part I: Typisierung.

Na gebt schon zu, so ganz ohne Dating-Stories möchtet ihr euch diesen Blog nicht vorstellen 😉
Und muss es ja auch nicht. Denn hey, ich lebe in Berlin. Hier muss man nicht zwangsweise Single sein, um Geschichten über das omnipräsente Thema des Datings schreiben zu können. Irgendwer ist im Freundeskreis immer auf der Suche und was das bedeutet…nun, das hat euch mein Blog ja schon in der Vergangenheit recht ausführlich erzählt.

Dating & die 30er. Das scheint irgendwie so ein Thema für sich zu sein. Denn auf vermeintlich mysteriöse Weise spaltet sich die Welt ab diesem Zeitpunkt in ganz bestimmte Typen von Menschen: Diejenigen, die eben „schon immer“ Single waren & damit auch keinen Stress zu haben scheinen. Die „schon immer“ Vergebenen sowie solche, die es mit 30 auf einmal nicht mehr sind. Und die wohl kritischste Gruppe: Singles, die so langsam in Panik geraten.

Letzteres begann mir einmal mehr aufzufallen, als sich mein letztes Dating langsam aber sicher zu etwas Festem entwickelte. Ich war auf der Geburtstagsfeier einer Freundin eingeladen und fand mich an jenem Nachmittag inmitten einer Traube von Single-Ladies wieder, welche hitzig über ihre aktuellen Date-Erfahrungen diskutierten. Für gewöhnlich war ich bei solch einem Plausch gern dabei, nur empfand ich es in diesem Fall zum ersten Mal fast schon als unangenehm.
Das Gespräch der Mädels war im klassischen Tunnel gelandet: Man fühlte mit den armen Damen, die von der Männerwelt mal wieder vollkommen missverstanden wurden und bestärkte sich reihum, dass man schon richtig gehandelt habe, ihm nochmal zu schreiben bzw. dass sich jener Herr, der seit vier Tagen verstummt war, schon wieder melden würde. Gewiss gäbe es für sein Schweigen einen andren Grund als etwaiges Desinteresse an so einer tollen Frau.
Gern hätte ich mich kurzweilig aktiv in die Unterhaltung eingeklinkt, jedoch erschien mir das nicht unbedingt als gute Idee.
Zu müde war ich ob ihrer Monotonie, zu resigniert, hier mit deutlichen Worten eher Missgunst als einen Aha-Effekt hervorzurufen.

Leider beschreibt jener Party-Talk exakt eines der größten Probleme, welches sich vorzugsweise Frauen, welchem dem „Panik-Typus“ angehören, beim Dating gern zu eigen machen. Solange man sich in einer Blase der Selbstbestärkung bewegt, fehlt es oftmals an kritischer Reflektion der Gesamtsituation. Hierbei neigt man zunächst immer erst einmal dazu, den Fehler bei seinem Date zu suchen, statt vorrangig zu hinterfragen, wie man selbiges eigentlich wirklich erlebt hat.
War es wirklich ein gutes Date? Hat diese Konstellation zweier Menschen überhaupt ein grundsätzliches Potential für „mehr“? Und wenn ja, wie könnte sich das „mehr“ in diesem Fall ausgestalten?
Nein, diese Fragen werden nicht gestellt beim Panik-Typus. So laut ist die Sehnsucht nach einer Beziehung, zu groß der Wunsch, dass es endlich einmal klappt. Dabei wird das Bauchgefühl, von dessen Existenz ich fest überzeugt bin, einfach mit größter Lautstärke überhört & lieber der Bemitleidungsmodus Gleichgesinnter angestellt, als sich mit der Stimme der Vernunft zu konfrontieren.

Für eine gewisse Zeit muss das wohl bei vielen erstmal so sein, denke ich mir. Solange, bis der Groschen fällt und auch den in Panik Geratenen klar wird, dass es eben mehr braucht als ein Match in ihrer Dating-App. Es braucht Gelassenheit, Reflektion, Ehrlichkeit & vor allem sollte man im Reinen mit sich selbst sein. Denn wenn wir es bis dahin nicht geschafft haben, mit uns klar zu kommen, können wir schlussendlich einmal weniger darauf zählen, dass es ein anderer je können wird.

8 Kommentare zu „Dating & die 30er – Part I: Typisierung.

  1. Ich habe nicht das geringste Mitleid mit Frauen, die volle Kanne mit „the wall“ Bekanntschaft gemacht und vorher jahrelang rumgetönt haben, daß sie keinen Mann bräuchten, daß sie lieber Karriere machen wollten, oder höchstens mal mit einem geilen Stecher mitgegangen sind. Auf diese Weise sind zig Gelegeheiten ungenutzt verstrichen und auf einmal merken due Frauen, daß ihre Entscheidungen Konsequenzen haben.

    Ist ein interessantes Patriarchat, in dem Frauen 30 Jahre lang von diesem Wissen verschont geblieben sind. Überraschung …..

    Am Ende war unsere Strategie erfolgreich, im Geschlechterkampf nicht mit Frauen, sondern nur mit Männern zu reden. Nur die Frauen haben das jahrelang nicht vorhergesehen.

    Also: Viel Spaß damit, euch selbst aus eurem Sumpf dieser rauszuziehen. Eure vorangegangenen Entscheidungen waren ja offenbar extrem erfolgreich.

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    1. Oh, hi, willkommen zurück!
      An welcher Stelle meines Artikels liest du heraus, dass jene Frauen in ihren Zwanzigern alle Männer verschmäht haben, denen sie begegnet sind oder dass sie ihre Karriere zuvor über alles gestellt hätten?!
      Mit meinem Artikel wollte ich vielmehr herausstellen, dass es Menschen gibt, welche zunächst ihre Ruhe finden sollten, um bereit für eine Partnerschaft zu sein
      Das es Menschen gibt, die teilweise einfach zu verkrampft auf der Suche nach einer Beziehung sind. Überspitzt gesagt: Ähnlich einem zu kuschelbedürftigen Welpen, welcher einem Allergiker einfach ungefragt schwanzwedelnd auf den Schoß springt, weil er es noch nicht besser gelernt hat. Und darum geht es hier auch: Dass jene Damen einfach noch etwas dazulernen müssen, um in der Welt des Datings wirklich erfolgreich sein zu können. Nicht mehr und nicht weniger.

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      1. „An welcher Stelle meines Artikels liest du heraus, dass jene Frauen in ihren Zwanzigern alle Männer verschmäht haben, denen sie begegnet sind oder dass sie ihre Karriere zuvor über alles gestellt hätten?!“

        Ich lese das nirgendwo heraus. Ich auch nicht darauf angewiesen, da ich über aureichend Erfahrungen mit Frauen verfüge. Würde ich eine Frau brauchen, um Frauen zu verstehen …. oje …

        „Mit meinem Artikel wollte ich vielmehr herausstellen, dass es Menschen gibt, welche zunächst ihre Ruhe finden sollten, um bereit für eine Partnerschaft zu sein“

        Mir soll das recht sein.

        „Ähnlich einem zu kuschelbedürftigen Welpen, welcher einem Allergiker einfach ungefragt schwanzwedelnd auf den Schoß springt, weil er es noch nicht besser gelernt hat.“

        Ich nehme an, die Frauen stellst du dir als kuschelbedürftigen Welpen und die Männer als Allergiker vor.

        Kannst du machen.

        Aber dieser Artikel belegt eindeutig, daß die Männer das ganze Datingspiel inzwischen deutlich besser als die Frauen spielen.

        Natürlich kannst darüber lachen z.B. weil du die Frauen im Mittel für begnadete Zwischenwesen, somewhere between ordinary humanity and pure energy hälst, und ich habe auch nichts dagegen, wenn Frauen sich stundenlang darüber den Kopf zerbrechen, welche Sternzeichen zueinander passen und welche nicht.

        Denn inzwischen reden wir mit den heranwachsenden Männern – eine Sache, die für euch Frauen ja unter eurer Würde ist. Ihr redet höchstens über Männer.

        Könnt ihr ebenfalls machen.

        Aber wir reden nicht nur mit den Männern, wir verstehen sie.

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      2. Ich finde es wirklich traurig, wie herablassend du über Frauen schreibst und uns unterstellst, wir wären nicht dazu im Stande, Männer zu verstehen.
        Wie kommen wir nur immer wieder zu solchen Punkten?

        Und nein, ich meinte mit meiner Welpen-Metapher nicht nur Frauen. Männer können das mindestens genauso gut.
        Denn entgegen deiner Auffassung
        „daß die Männer das ganze Datingspiel inzwischen deutlich besser als die Frauen spielen“, würde ich behaupten wollen, dass hier und da alle Geschlechter noch etwas dazu lernen können. Was für mich bspw. auch deine Kommentare belegen.

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      3. „Ich finde es wirklich traurig, wie herablassend du über Frauen schreibst“

        Während du der Meinung bist, daß es am Geschlecht liegt, bin ich der Meinung, daß es daran liegt, wie sich die Frauen verhalten. Und erst, wenn die ganze Lügerei im Sinne einer Schönfärberei zugunsten der Frauen aufhört, kommt die Gesellschaft in einen Zustand, der echte Veränderung erlaubt.

        „Wie kommen wir nur immer wieder zu solchen Punkten?“

        Weil Frauen immer noch meinen, aus einer Machtposition heraus, die auf absichtlicher Störung kooperativer Gleichgewichte beruht, handeln und Männer für ökonomische und psychologische Zwecke benutzen zu können. Und im Moment sehen wir Männer dabei zu, wie ihr diese Position in Zeitlupe an die Wand fahrt. Und – das ist wesentlich – wir helfen euch nicht mehr aufgrund eures Geschlechtes aus dieser Scheisse raus, in die ihr euch selbst gebracht habt. Was ihr von uns bekommen wollt, müßt ihr euch verdienen. Denn Gleichberechtigung ist ja äquivalent mit:

        1. Die Frauen müssen alles, was die Männer müssen.
        2. Die Männer dürfen alles, was die Frauen dürfen.

        Oder liege ich eventuell falsch damit, daß Gleichheit eine Äquivalenzrelation ist?

        „würde ich behaupten wollen, dass hier und da alle Geschlechter noch etwas dazu lernen können.“

        Du hast schon wieder die Pointe verpaßt. Denn dating ist das Spiel der Frauen, es war nie das Spiel der Männer. Wir haben das nur schmerzhaft von euch gelernt. Solltet ihr irgendwann mal darauf kommen, daß es im Grunde kein Spiel ist, dann nehmen wir euch wieder ernst – vielleicht. Bis dahin wird die Heiratsquote und Geburtenrate weiter in den Keller gehen, weil wir ihr von uns kein committment mehr bekommt. Stattdessen ihr könnt selbst sehen, wie ihr klar kommt – und z.B. mit eurer Karriere glücklich werden, eurem egoistischen kleinen lebenslangen Ich-mach-den-Buckel-krumm-Projekt, eure Lebenszeit für den Reichtum anderer Menschen einzusetzen. Und zwischendurch klatscht die Belegschaft mal in die Patschehändchen, damit ihr wieder über das ganze Gesicht strahlt.

        Bravo. Ich bin beeindruckt. Sowas nenne ich ein erfülltes Leben. Ich bin sicher, daß jeder Mann seine Resourcen und seine Lebenszeit opfern wird, um da mit dabei zu sein.

        In Wahrheit sind Frauen von dem Versprechen ihrer eigenen Großartigkeit so geblendet, daß sie nie verstehen werden, daß Feminismus nur ein nudging ist, um Frauen in die Ökonomie der Steuer- und Sozialabgabenzahler hineinzulabern – was ja auch super klappt. Und die sozial toxischen Nebeneffekte der Männerabwertung werden einfach eingepreist oder sind egal. Aber um das zu verstehen, reicht eben das Bauchgefühl nicht aus.

        Aber was soll’s: es gibt nur eine Sache, die für Frauen typischerweise noch schlimmer ist, als die Entscheidungen der Frauen über sich selbst. Und das ist der Rat anderer Frauen – fast immer.

        Egal – ich bin ja nur weiß, männlich, heterosexuell. Wie könnte ich mir anmaßen, einer starken und unabhängigen Frau irgendwas zu sagen …. worthless and disposable wie ich bin.

        Also: Ich bin dann mal weg und nehme bei der Gelegenheit gleich mal den Müll mit raus. Ist doch auch schön, oder?

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  2. Ja, von außen betrachtet ist es immer so offensichtlich. Wenn man mitten drin steckt eher schwierig.
    Panikfrauen klingt ein bisschen gemein. Leider ist es ja so, dass einem ab Mitte 30 sie Zeit für Kinder wegläuft und nach meinem Empfinden eben auch die tollen Männer, die dann alle irgendwann doch in Beziehungen landen und es bei Trennung nur ein seeeehr kurzes Zeitfenster gibt, was man anpassen muss, bis sie wieder vergeben sind

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    1. Fair enough, darum ja eigentlich auch „Panik Typ“, denn ich kenne auch Herren, die man in jene Kategorie stecken darf… und es soll ja keineswegs als Beleidigung hier stehen, sondern lediglich eine Beobachtung beschreiben & vielleicht zur Reflektion anregen. Ich verstehe den Hintergrund vollkommen, dass man als Frau einfach wirklich irgendwann etwas ticken hört. {Dazu übrigens auch bald mehr}
      Aber auch dabei gilt: Man muss am Ende eben doch erst einmal die Ruhe bewahren (oder auch finden) und kommt nicht umhin mit sich selbst im Reinen sein zu müssen. Denn es braucht nun mal seine Zeit und kein Mann will nach 3 Dates mit der Frage überrumpelt werden, wann man denn mit der aktiven Kinderplanung beginnen könne 😉

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