Als ich vor einiger Zeit bei Instagram fragte, was euch besonders rund um das Thema Schwangerschaft und Baby interessieren würde, kam unter anderem der Wunsch auf, etwas detaillierter aus dem Nähkästchen zu plaudern. Jene Dinge zu verraten, die einem im Leben ohne oder vor einem Baby gemeinhin weniger offen berichtet werden.
Ein Wunsch, den ich gut verstehen kann und dem ich dennoch entgegnen muss mit den Worten: Am Ende wird dich ganz allein dein eigenes Kind all jene Dinge lehren, über die du vorher nie nachgedacht hast. Denn auch wenn es selbstverständlich eine große Schnittmenge hinsichtlich der allgemeinen Herausforderungen gibt, so sind unsere Kinder Individuen mit ihren ganz eigenen Bedürfnissen. Nichtsdestotrotz mag ich natürlich dem Wunsch gerecht werden und so folgen nun meine ganz persönlichen Upps, Aua & Aha-Momente aus den ersten Wochen des Mamaseins:
Upps, die erste Größe passt ja länger als gedacht & vielleicht brauchen wir doch noch ein paar dieser praktischen Wickelbodys?! Wann auch immer ich mich mit der Ausstattung fürs Baby beschäftigte, ging ich davon aus, dass Größe 56 nur eine sehr kurze Zeit passen würde und man von diesen entsprechend nur eine überschaubare Anzahl von Teilen benötigt. Ganz grundsätzlich kein falscher Gedanke, jedoch lehrten mich schon die ersten zwei Tage zuhause, dass meine Rechnung nicht aufgehen würde. In manche 56er-Teile passte das Kind noch nicht richtig rein, manche erwiesen sich direkt als unpraktisch und was ich überhaupt nicht wusste: Solange der Nabel heilt, sind Windeln auch öfter undicht, als ihr Werbeversprechen es proklamiert. Folglich wurde bei uns kurzerhand nochmal das Kontingent an Wickelbodies aufgestockt und auch Größe eins der Windeln nachgekauft. Letztere nutzt man, sofern das Baby nicht mit einem stattlichen Geburtsgewicht von über vier Kilo zur Welt kommt, nämlich ebenfalls länger als gedacht.
Aua, Stillen kann mächtig weh tun. Für mich stand es immer außer Frage, dass ich mein Kind stillen würde. Zu groß sind die gesundheitlichen Vorteile dessen, zu wichtig ist mir jene ganz spezielle Bindung. Und überhaupt: Stillen ist doch wohl das natürlichste auf der Welt, also wird das ja wohl sicher auch funktionieren. Nunja. Funktionieren ist hierbei das eine, die körperlichen Herausforderungen dabei das andere. Während der Schwangerschaft las ich im Buch einer Hebamme, ich solle meine Brustwarzen schon in der Schwangerschaft mit einem rauen Waschlappen aufs Stillen vorbereiten. Beim Vorgespräch zur Geburt fragte mich die Hebamme zudem, wie meine Nippel denn geformt seien und das ich diese bestenfalls vorab mal von meiner betreuenden Hebamme ansehen lassen solle. Beide Male schüttelte ich innerlich den Kopf und gab mich meiner naiven Phantasie hin, es würde bei mir schon alles so funktionieren, wie Mutter Natur sich das vorgestellt hat. Was soll ich sagen? Ich wurde dann doch teilweise eines besseren belehrt! Zwar klappten Milchfluss und richtiges Saugen des Babys auf Anhieb, aber ohne die wundervolle Hilfe eines Stillhütchens wären sowohl Baby als auch ich mächtig verzweifelt. Vorallem, als ich direkt in der zweiten Nacht mit dem sogenannten „Clusterfeeding“ Bekanntschaft machen durfte. Dahinter verbirgt sich sogenanntes Dauertrinken, was sich tatsächlich über mehrere Stunden ziehen kann und nicht nur am Anfang, sondern auch während der berühmten Wachstumsschübe oder auch an Tagen mit zu vielen Stressfaktoren für das Baby immer wieder auftritt. Nun und das dies, gepaart mit wunden, strapazierten Nippeln eine ganz spezielle Herausforderung darstellt, muss ich wohl auch Nicht-Mamas keineswegs weiter erläutern…
Aha, das ist also doch nicht so ein Must-Have wie ich dachte! Würde man das Spiel „Ich packe meinen Koffer“ mit Baby-Utensilien spielen, so wären die Top-Dinge wohl gewiss: Schnuller, Kinderwagen, Babybett,… – tja, was soll ich sagen: All diese Dinge, sind bisher keine Lieblinge. Ganz im Gegenteil! Der Schnuller klappt nur punktuell und mit viel Unterstützung, fliegt sonst aber gern im hohen Bogen direkt wieder aus dem Mund, das Babybett ist unser Lagerort für Windeln, Kuscheltiere und weiteres und der Kinderwagen auch mehr ein Deko-Element unseres Flurs, welches man des Öfteren mit einem Kleiderständer verwechseln könnte. Kurzum: Dieser Koffer ist zwar gut gefüllt, aber wie auf den meisten Reisen hat man eben doch viel Ballast dabei, den man nicht unbedingt gebraucht hätte.
Super Beitrag! Geb Dir in den meisten Dingen Recht, aber ist halt immer alles individuell verschieden. Wir verlassen Größe 56 nach gerade mal 6 Wochen. Hatten aber auch eines der 4kg Babys 😁
Der Kinderwagen ist mein bester Freund, denn darin schläft er garantiert IMMER nach max 5 Minuten ein und das mit dem Stillen… Ja… same same hier. Stillhütchen waren zunächst my best friends und ich wünschte die Hebamme hätte sie vorher mal gecheckt oder mir den Tipp mit dem Waschlappen gegeben. 😉
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Danke dir♡
Wie beneidenswert, dass dein Baby gern im Kinderwagen liegt. Was würde ich dafür geben!
Und ja, man sollte das Thema Stillen wirklich auch schon während der Schwangerschaft ernster nehmen. Da bin ich auch voll naiv rangegangen.
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