Mamaleben.

Sänk ju for träwelling, wir hoppeln dann mal zu den Verwandten.

Die Ostertage rücken näher und da das nicht nur für unsere kleine Familie „Reisezeit“ bedeutet, mag ich in diesem Artikel mal unsere allererste Baby-Bahnreise-Erfahrung mit euch teilen. Denn vermutlich bin ich nicht die einzige Mama, welche sich wie immer zu viele Gedanken gemacht hat, in extremen Pack-Wusel verfallen ist und schlichtweg hier und da doch ein wenig Überforderung im Vorhinein verspüren musste. Daher: Lest gern mal, wie es uns ergangen ist und sollte dieser Tage auch eure erste Bahnfahrt anstehen, dann freut euch auf ein schönes Resümee, denn so viel sei verraten: Ich wurde doch noch sehr herzlich überrascht von der Bahn!

Als wir Anfang März gedanklich begannen, unsere erste Verwandtschafts-Tour über Ostern zu planen, bereitete mir das wirklich große Bauchschmerzen. Zuletzt hatten wir die Strecke zu meinen Eltern mit dem Auto probiert und leider ein sehr unentspanntes Baby während der dreistündigen Reise ertragen müssen. Da blutete das Mamaherz und nun sollte die Osterreise mal mit der Bahn ausprobiert werden.

Was auf den ersten Blick vermeintlich entspannt klingt, kann jedoch ebenso schnell zur Herausforderung werden. Denn unser Kind ist nun mal tagsüber einfach ein Trage-Baby, welches zumindest aktuell noch all seine Tag-Schläfchen an uns gebunden zu machen pflegt und das bitte gern in Bewegung. Tja, nur wie gut wird genau das auf einer sechsstündigen Bahnreise klappen? Und vor allem: Wie organisiert man zu diesem Szenario all das Gepäck am besten? In meinem Kopf begann ein ganzes Feuerwerk an Problemstellungen, Fragezeichen und Überforderung zu zünden. „Wir reisen mit der Bahn“ – Uff, das würde wohl keineswegs so entspannt werden, wie es erstmal klingt.

Nun ja. Aber irgendwie möchte die ganze Verwandtschaft nun einmal unter den Hut gebracht werden und so stand fest: Wir starten erstmal gen Süden und zu Ostern geht es nochmal weiter in den Osten der Republik. Damit würden wir binnen zehn Tagen alle einmal besucht haben und hoffentlich danach trotz all des Reise-Wusels auch ein wenig Quality-Time als kleine Familie verbracht haben. Doch schon beim Buchen sollten wir auf die üblichen Stolpersteine für Neu-Familien treffen. Wie bucht man eigentlich dieses ganz attraktiv klingende Kleinkindabteil im Zug? Die Antwort: Indem man auch das Baby direkt mit als Reisende/n bei der Buchung angibt. Ein logischer „Trick“, um den man erst einmal wissen muss. Jedoch bedeutet das ja keineswegs, dass man damit auch Glück hat, denn ein einziges Kleinkindabteil ist bekanntlich schnell ausgebucht. Hier wussten jedoch andere Eltern über Instagram zu berichten, dass man am Reisetag selbst trotzdem gern mal einen Blick in das Abteil werfen sollte, denn oft sei da auch spontan Platz frei. Ein Kniff, welcher auf Streckenabschnitt Nummer eins unserer Anreise tatsächlich klappte und uns damit einen sehr ruhigen Start bescherte!

Wofür ich hingegen gern noch ein paar Kniffe lernen könnte, ist das Thema Bahn-Gepäck mit Baby. Unweigerlich steht man dabei ja vor der großen Herausforderung, möglichst effizient zu packen, idealerweise so wenig wie möglich Gepäckstücke mitzunehmen und trotzdem nichts Essentielles für das Baby {und die Eltern} zu vergessen. Dazu vielleicht mal direkt mein kleiner Spickzettel, welcher mein Schlachtplan für diese Mission war:

Gepäckstücke: EIN Koffer, EIN großer Rucksack, Maxi Cosy {Der Kinderwagen ist schließlich noch kein Thema bei uns}

Inhalt:

KOFFER = Bekleidung für alle, klarer Fokus auf die Prädikate „praktisch, funktional & reduziert auf das Nötigste“

Tolle Helferlein dabei: „Packing Cubes“, Vakuum-Beutel & Roll-Technik von Marie Condo

HANDGEPÄCK AKA „DER RUCKSACK“ = alles, was für das Baby jederzeit Griffbereit sein muss plus Proviant für Mama & Papa

  • Wickeltasche
  • Wechselkleidung
  • Wet Bags
  • Tragen für Mama & Papa
  • „Spielzeug“
  • Reise-Handtuch als Baby-Decke zum Liegen & Wickeln auf dem Tisch
  • Desinfektionsmittel
  • Wechsel-Shirt für Mama & Papa

Nicht im Gepäck: Ostergeschenke, die wurden vorab als Päckchen aufgegeben.

Alles in allen sind wir damit gut aufgestellt, wobei ich nur jedem den Tipp geben kann, sich wirklich ein wenig Ruhe dafür zu schaffen. Denn bei mir geschah das Kofferpacken mehr nebenbei, was mir schon beim Zuklappen zum Ärgernis wurde, denn schlussendlich hätte ich an der ein oder anderen Stelle schon gern nochmal kurz überlegt, welche Lieblingsteile ich eigentlich gern für mich mitgenommen hätte. Schließlich kommt die Kleider-Frage bei Mamas im normalen Wahnsinn einfach immer zu kurz. Aber das ist wohl wirklich schimpfen auf hohem Niveau.

Zurück zum eigentlichen Härtetest: Streckenabschnitt eins von zweieinhalb Stunden hatten wir also recht entspannt im doch nicht voll besetzten Kleinkindabteil verbracht und so gelang es uns auch noch ganz entspannt während des Umstiegs in Hannover einen Kaffee am Bahnsteig zu genießen, während das Baby neugierig alles ansah. Zu unserer großen Freude waren unsere Züge beide soweit pünktlich und so starteten wir bester Laune in Part zwei der Bahnreise. Und dabei durften wir, ebenso wie im ersten Zug, eine wirklich herzliche Erfahrung machen: Wir sind nun Teil der Gang. Mitglieder der Community namens Familie, denn wann auch immer wir irgendwo standen oder saßen, trafen wir auf tolle Mamis und Papis, die sich mit uns unterhielten, Erfahrungen austauschen oder eben auch mitfühlten, während wir unser Kind umsorgten.

So auch als Papa mit dem nächsten Trage-Schläfchen an der Reihe war und dieses genau 30 Minuten anhielt. Ein kleines „Oh, Oh“ kam uns dazu durchaus in den Sinn, aber an dieser Stelle wusste sogar unser Baby uns zu überraschen, denn das Kind gab sich bis zum Ende der Fahrt mit gemütlichem Herumtragen überaus zufrieden. Natürlich war danach kaum mehr Energie für die snschließende Autofahrt, aber hey, diese 20 Minuten waren dann doch wahrlich ein Klacks!

Ihr merkt, irgendwo zwischen Berlin und Baden-Württemberg habe ich dann doch meinen Frieden mit unserem Bahn-Experiment schließen können und kann nach dieser ersten Tour als Fazit sagen: Es klappt dann wohl doch oft besser als gedacht und man kann das Abenteuer auf jeden Fall wieder wagen. Nur die Pack-Thematik sollte man nicht unterschätzen, denn ob man will oder nicht, so ein Baby braucht einfach allein schon sehr viel Platz im Koffer!