Kennst Du den Blog „Mit Vergnügen„? Diese Frage läutete neulich ein Telefonat mit einer guten Freundin ein. Der Blog betreibt seit geraumer Zeit einen Podcast. Genauer genommen besprechen Max und Jakob in ihrer Plauderstunde „Beste Freundinnen*“ Themen rund um Liebe, Beziehungen, Sex – alles bedingungslos aus Männersicht. Geradeaus und unverblümt – genau diese Art, die Themen zu besprechen war es auch, welche meine Freundin „schockierte“. Denn ihre Aussage zum Podcast war „denk an das, von dem Du bislang glaubtest, dass Männer so unter sich über Frauen reden und leg noch eine Schippe drauf. So ist der Tonus von Max & Jakob.“ OK.
Ich sollte mich wenige Tage später wieder daran erinnern. Denn am vergangenen Mittwoch veröffentlichte ich meinen Artikel über Emma. Emma war einen Typen geraten, welcher sogenanntes Benching betrieb, wie mir Luise per Kommentar erklärte:
(…)Benching kommt von „bench“ und könnte man daher im Sinne von „auf die lange Bank schieben“ übersetzen. Früher meldeten die Männer sich einfach nicht mehr. Das war hart, aber man wusste woran man ist. Benching ist fast noch gemeiner, dass Interesse signalisiert wird. Man macht sich Hoffnung. Interesse hatte der Mann sicher auch, aber er war sich unsicher. Am Anfang konnte er vielleicht wirklich nicht. Doch dann verstrich die Zeit. Er mochte Emma sicher, aber ein Treffen hätte bedeutet, ernsthaft aktiv werden wollen zu müssen. Und dann kannte er sie irgendwie nur aus einer Nacht im Club. An Silvester hatte er dann vielleicht nochmal den eigenen Wunsch, dass es klappt. Es ist ja auch schön mit Emma zu schreiben. Aber für ein Treffen hat es dann wohl wieder nicht gereicht.(…)
Zuvor hatte ich von diesem „Fachbegriff“ noch nichts gehört und wollte daher mehr darüber erfahren. So kam es, dass ich bei meiner Recherche erneut auf den angesprochenen Podcast aufmerksam wurde, welcher sich in einer Episode direkt dem Thema Ghosting widmet. Beide Begriffe sind vermutlich nicht jedem geläufig, beschreiben jedoch exakt das, was unzähligen Frauen wie Männer im Datingdschungel widerfährt. Wohingegen ich „Ghosting“, tatsächlich ein wenig charmanter finde, als das vorab beschriebene Phänomen des „Benchings“.
„Ghosting“ betitelt nämlich den stillen Ausklang der vermeintlichen Verbindung zwischen zwei Menschen. Kurzum: man verschwindet aus dem Leben des anderen und lässt auf diesem Wege keinen Raum mehr für etwaige Diskussionen oder Erläuterungen seines „Verschwindens“. Hinsichtlich des Verhaltens nach dem ersten Date, welches ich ja schon diverse Male prangernd in Frage gestellt habe, ist diese Art wahrlich OK, man möchte fast schon sagen „aktzeptiert“ und auf jeden Fall netter, als jemanden durch „Benching“ künstlich bei Laune zu halten.
Anders verhält sich das, wenn man durch „Ghosting“ eine längere Beziehung beendet. Ein Abgang, wie ich ihn fast schon einmal erleben durfte. Denn diese Form des „Ghostings“ hinterlässt zu viele Fragen und vor allem Schmerz. Denn er stellt den Verlassenen vor vollendete Tatsachen und führt oftmals dazu, dass sich der Verlassene die Schuld an alledem gibt oder auch, dass er anfängt, Voodoopuppen des Ex-Partners zu basteln. Aber die ausgelassene Klärung dessen ist einfach nur feige und äußerst kräftezehrend. Hier finde ich wirklich keine Entschuldigung für ein solches Verhalten, denn ist einfach nur kindisch. Wer sich auf eine Beziehung einlässt, übernimmt für den Anderen Verantwortung. Eine Aufgabe, die vor allem dann zum Tragen kommt, wenn es Probleme gibt. Folglich sollte man sich auch zum Ende einer Beziehung dieser Verantwortung bewusst sein und dem Anderen durch einen fairen Schlussstrich die Möglichkeit geben, mit alledem abzuschließen. Und ja: das ist wohl leicht gesagt und obliegt auch immer den Gründen der Trennung, aber „Ghosting“ halte ich hierbei schlichtweg für falsch.
*hört auf jeden Fall mal rein in den Podcast! Ich finde die Unterhaltungen von Max & Jakob wirklich witzig und lausche den Themen der beiden sehr gerne;)
Boooooaaaahhhh! Klingen die schwul! Bitte, welche Männer reden soviel über Frauen!?
Männer tun! 😉
– Und haben genug andere Themen!
– Und ‚müssen‘ eh genug bei und mit den Frauen reden 😉
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Haha… interessante Anmerkung. In diesem Fall wohl gabz pragmatisch jene Männer, welche die Frauen auch mal teilhaben lassen wollen an ihren Gedanken 😉
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Oh ja, Benching dürfte ich letztes Jahr am eigenen Leib erfahren! Hat sich von Februar bis fast Dezember gezogen, und zwar mit einem Herren von Tinder…
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…hm. ich befürchte ja fast, dass sehr viele von uns Erfahrungsberichte dieser Art haben…:/
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