Ich liebe analog. Und noch mehr liebe ich es, analog zu leben. Ein Must-Have in meiner Tasche auf kurzen wie auf langen Wegen ist meine Einwegkamera. Sie ist immer dabei. Stets griffbereit um die fabelhaften Herzmomente meines Alltags in den Film zu brennen und für später festzuhalten.
Oftmals ernte ich böse Blicke meiner Freunde, da ich recht sparsam bin, wenn es um meinen analogen Begleiter geht. Ich mag meine Einwegkamera nicht inflationäre mit Bildern füttern. Sie ist schließlich nicht mein analoges Pendant einer Facebook-Timeline, die es vollzuspamen gilt.
Oftmals dauert es dann auch entsprechend lange, bis ich meine Fotos mal entwickeln lasse. Aber gerade das finde ich daran so fabelhaft. Nach mehreren Monaten sind die kleinen Herzmomente teilweise ein wenig in Vergessenheit geraten, Alltagssorgen haben die Lichtblicke der Vergangenheit eingenebelt und verblassen lassen. Wenn ich dann jedoch meine Schätze entgegen nehmen kann und gespannt die Abzüge verrückter Abende und schöner Ausflüge in den Händen halte, hole ich sie mir noch einmal zurück. Die Freude der Herzmomente, welche ich schon beinah in die hinterste Regalecke meiner Erinnerungen geschoben hatte.
Und zugleich pflege ich damit ein ebenso verblassendes Gut. Fotoalben. Analog, Griffbereit und das beste Back-Up, wenn es darum geht, Herzmomente zu konservieren.