MännerLiebelei

Donnertagsdates können auch mal am Sonntag stattfinden.

2 Wochen. 14 Tage. Hundert-Irgendwas-Stunden. So viel Zeit ist seit unserem besagten Donnerstagsdate vergangen. Ganz schön viel Zeit, findest Du nicht? Ich schon. Und noch immer denk ich gelegentlich an Dich. Jetzt schreibe ich es einfach nochmal auf. Vielleicht bringt es mich abermals weiter.

Es war ganz schön schön. Schön, zu lesen, dass Du augenscheinlich ein zweites Date auch nicht für unwahrscheinlich hältst. Und auch ganz schön schön zu lesen, dass mein Text wohl halb so peinlich war, wie ich zunächst dachte. Das hast nicht Du mir gesagt. {Immerhin hoffe ich weitehin sehr, dass Google auch noch ein paar Geheimnisse für sich behalten kann} Vielmehr war es das Feedback von Leser*innen und Freunden.

Ja, die habe ich. Und darum scheue ich auch nicht das erneute niederschreiben meiner Gedanken.

Es verging also ein wenig Zeit nach unserem Date. Nur, weil Du eben schon ein bisschen toll bist, musste ich Dir einfach zwei Tage später schreiben. Und da bei Dir eine Dienstreise anstand, fand ich meine Ungeduld auch ein bisschen OK. Wir hatten bislang nur per Tinder geschrieben. Das wollte ich ändern. Zunindest dann, wenn es weitergehen sollte. Also schrieb ich Dir meine Nummer, die Du bitte wählen solltest, wenn Dir nach einer neuen kleptomanischen Strebergärtenexpedition zu Mute ist.

Er meldete sich. Berichtete von seinem Freitagabend und fragte nach meinem Wochenende. Nach kurzem Hin und Her veranschiedete er sich auf seine Dienstreise und versprach, sich im Anschluss wieder bei mir zu melden. Diesmal blieb ich tapfer. Und wartete. Schlussendlich ganze drei Wochen. Drei Wochen, bis wir es wirklich schaffen sollten, uns noch einmal zu treffen. Diesmal lag es an mir, denn ich war im Urlaub. Hach ja, diese vollen Terminkalender.

Wir trafen uns am vergangenen Sonntag. Plan war es, diesmal Essen zu gehen und statt geklauter Gläser hatte ich mein Versprechen gehalten und zwei Bier aus Irland mitgebracht. Bedingt durch den phänomenalen Dauerregen, welcher irgendwann kurz vor unserem Date einsetzte, tranken wir diese nicht wie angedacht unterwegs. Vielmehr fragte er mich, ob ich sein Bier während des Essens nochmal in meinen Beutel legen könnte. Gesagt, getan. Und falls ihr euch grad fragt, weshalb ich dieses vermeintlich überflüssige Detail niederschreibe – das sollte noch böse enden. Denn kaum hatten wir einen Platz im Lokal gefunden und waren dabei unsere Jacken abzulegen passierte es. Mein. Beutel. Fiel. Vom. Stuhl.

Ich wollte im Boden versinken. Oder davonschwimmen. Hätte es wohl besser getroffen. Wie ein Lauffeuer breitete sich eine Bierlache unter mir aus und ich stand schlagartig neben mir. Und das Schlimmste: Das Lokal hatte nicht mal einen vernünftigen Wischlappen. Stattdessen begannen wir, die Sauerei mit Küchenkrepp und Klopapier aufzuwischen. Oh Hilfe, das war mir so unendlich peinlich. Was soll einem auch dazu noch einfallen? Ich war blamiert. Vom allerfeinsten und es brauchte noch eine sehr gute Weile, bis ich meinen Redefluss wiederfinden sollte. Er hingegen nahm das alles gelassen. Blieb höflich und schenkte mir ein beruhigendes Lächeln. Hach.
Das anschließende Essen war für mich dennoch ein wenig überschattet von meiner Peinlichkeit, ich fing mich jedoch, als wir gezahlt hatten und über unseren weiteren Abend philosophierten. Da ich keineswegs ein weiteres Lokal betreten wollte und aufgrund des anhaltenden Regens auch Spazieren eher schlecht schien, entschied ich, mein Sonntagsdate zu mir einzuladen. Noch zwei Späti-Bier und dann fühle ich mich hoffentlich wohler.

Ein höflicher Mann, dieses Sonntagsdate. Fragt, ob er sein Bier in meinen Kühlschrank stellen dürfe und bleibt lieber mitten im Zimmer stehen, als ich kurz das Bad aufsuchte, als wohlmöglich durch einen Blick in mein Bücherregal in meine Privatsphäre einzutreten. Tja… und dann passierte, was zwar meinen Puls erneut erhöhte, jedoch das Bauchgefühl um einiges besserte: Wir küssten uns.

Das war ein schöner Sonntagabend mit Dir. Ich bin wirklich dankbar dafür, dass Du meine Blamage augenscheinlich weniger schlimm als ich empfindest. Ich hoffe doch, dass dem so ist? Nun, ich werde es wohl bald merken. Nämlich dann, wenn Du hoffentlich noch einmal mit einer Nachricht auf meinem Handydisplay aufblickst. Schön wäre das.

6 Kommentare zu „Donnertagsdates können auch mal am Sonntag stattfinden.

  1. Oh je also das mit der Bierflasche! Irgendwie herrlich aber mir wäre das auch peinlich. 😀 aber schien ja dann doch geklappt zu haben und Tollpatschigkekt kann auch für einige süß sein. 😀 Aber drei Wochen ist echt hart. Auch das du so warten kannst, bis der Typ sich wieder meldet. Wie ging es denn mit euch weiter? LG

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