Brieffreundschaft

730 Days of Coffee & Dating.

Hoppala. Da „feiere“ ich doch heute tatsächlich zwei Jahre Briefkastenliebe. Und: Wenngleich ich es ein bisschen albern finde, soetwas zu „feiern“, so erfüllt es mich doch ein klitzekleines Bisschen mit Stolz, dass ich nun bereits zwei Jährchen meinen Blog-gewordenen Neologismus mit Inhalten fülle, die augenscheinlich stetig liebevollen Anklang bei euch finden. Fabelhaft!

Das damit diverse Datinggeschichten und unzählige Tassen Kaffee einhergehen, das wird mir tatsächlich immer erst dann klar, wenn ich jemandem davon berichte. Und nein, gezählt habe ich in den letzten zwei Jahren weder das eine noch das andere. Vielmehr bin ich zu dem Schluss gekommen, dass ich es ganz gut so finde, wie die Dinge manchmal ihren Lauf nehmen.

Immer wieder werde ich mit kritischen Stimmen gegenüber Onlinedatingplattformen wie Tinder konfrontiert und sicher, da gibt’s auch nicht nur schönes drüber zu berichten. Aber am Ende glaube ich eben auch, dass jeder seines eigenen Glückes Schmied ist. Wer gründlich sucht, der wird keineswegs nur schlechte Dates erleben und auf jeden Fall Menschen begegnen, die zumindest das eigene Konstrukt an Wertvorstellungen teilen.

Das einzig wirkliche Problem, was ich darin sehe ist, dass man der Gefahr ausgesetzt ist, emotional abzustumpfen. Viele Singles sind nahezu krampfhaft auf der Suche nach der Liebe. Von der wahren mag ich an dieser Stelle erst gar nicht sprechen, denn allein die grundsätzliche Suche birgt mehr als genug Stolpersteine in sich. Stetig suchen und suchen wir und ja, wie eingangs beschrieben finde ich es besser, diesen Schritt aktiv anzugehen, als irgendwann noch auf ein Wunder zu warten. Denn sicher, man kann sich auch wie durch Schicksal, Zufall oder einfach so begegnen, nur, wie viele dieser Liebesgeschichten kennen wir alle? Es sind wenige und so bleibt all jenen, die den aufrichtigen Wunsch nach Nähe hegen eben nur das fleißige Wischen & Daten, um ihrem Glück ein bisschen auf die Sprünge zu helfen.

Nach etlichen Dates habe ich nur leider zunehmend das Gefühl, dass mich all die Begegnungen ein Stück weit geprägt haben. Sie haben ihre Spuren hinterlassen und wenngleich auch einige schöne Erinnerungen dabei entstanden sind, so merke ich einfach, dass ich nicht mehr wirklich unbedarft an etwas Neues herangehen kann. Selbst wenn mir Freundinnen von ihren Dates berichten, so schwingen bei mir sofort mehrere Gedanken mit. Meint es der Typ wirklich ernst? Klingt das nicht ein bisschen wie bei…? Und, hat er das so erwähnt? Kenne ich, sei lieber vorsichtig!

Grundlegend finde ich es keine schlechte Eigenschaft, vorsichtig an etwas Neues heranzutreten, nur sorge ich mich mehr und mehr, ob ich nicht langsam an einen Punkt gekommen bin, an dem ich mir wohlmöglich selbst damit im Weg stehen könnte. Sicher, ich darf das alles nicht zerdenken und ich hoffe einfach sehr darauf, dass ich mein Gedankenkarussell im Zweifelsfall einfach ein wenig besser in den Griff bekomme, als es für mich aktuell den Anschein macht.

5 Kommentare zu „730 Days of Coffee & Dating.

  1. Liebe Franzi,

    auch ich habe dir ja zu einer Datingpause bzw. Tinderpause geraten. Ich finde es nämlich auch ganz gut und erholsam, mich derzeit auf andere Dinge konzentrieren zu können als auf Männer und Dates. Okay, aber ich bekomme auch einfach den Eindruck, dass die meisten Singles die sich in Datingapps befinden, eher nur auf etwas lockeres aus sind. Aber wie gesagt, es ist dennoch erholsam einfach im Moment besser für mich, auf Dates und Männer zu verzichten. 🙂 Vielleicht solltest du dir da auch die Ruhe antun.

    Liebe Grüße

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  2. Hi, ich habe einige deiner Beiträge inzwischen gelesen, aber größtenteils durcheinander, deswegen bin ich mir nicht sicher, ob ich einen richtigen Überblick habe… Wenn du Angst hast abzustumpfen und voreingenommen an Neues heranzugehen, hast du es dann mal versucht die aktive Suche vielleicht einen Monat oder zwei ruhen zu lassen? Und wenn es nur ist um neue Begeisterung zu bekommen oder dir über dein GedankenKarussell kkarzuwerden. Ich kann nur von mir ausgehen und ich hab es geschafft irgendwann an einem Punkt zu sein, dass ich mir bei manchen Geschichten oder Details nicht mehr sicher war welches Date mir das erzählt hat oder sonst so Kleinigkeiten durcheinander gebracht habe in meiner Erinnerung. Ab da gabs Dating-Detox zufällig habe ich zu dem Zeitpunkt auch eine Podcastfolge von drei Mädels gehört, die auch genau darauf schwören, um sich wieder anders einzulassen.

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    1. Hey:)
      Also, wenngleich es den Anschein erwecken mag, dass ich recht datingfreudig unterwegs sein mag, so kann ich doch sagen, dass sich das alles in einem guten Maß hält und tatsächlich habe ich dennoch deinen Dating-Detox-Gedanken erst neulich aufgegriffen, als ich über den Valentinstag/Aschermittoch und den Beginn der Fastenzeit schrieb. Aktuell date ich recht monogam und bin genau aus diesem Grund zu meinen aktuellen Artikel-Gedanken gekommen… ob an dieser Stelle Detox dennoch eine gute Idee wäre? Ich weiß es ehrlich gesagt nicht.
      Grundsätzlich bin ich allerdings ganz bei Dir. Ich habe es auch in der Vergangenheit stets so gehandhabt: Man muss Lust auf etwas Neues haben und nur dann bringt es am Ende Spaß & man kann sich auf jemanden einlassen. Dazu gehören auch Pausen.

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