Kaffeekolumne

Floraler Hipster-Hotspot.

Die Liste meiner Noch-Zu-Besuchenden-Cafés in Berlin ist schier unendlich. Immer wieder stolpere ich über fabelhafte Instagram-Bilder oder bekomme einen wunderbaren Tipp von Freunden. Die Liste wächst stetig und so werde ich es wohl niemals schaffen, alle Kaffeeoasen zu besuchen. Aber das muss sicher auch nicht passieren.

Manche Orte jedoch stehen recht weit oben auf meiner Wunschliste. So auch das „House of Small Wonder“ in der Nähe der Friedrichstraße. Verliebt in das florale Wunder, welches einen auf sämtlichen Bildern des Cafés anlächelt, war ich ziemlich glücklich, dass es zwischen den Jahren endlich mal klappen sollte. Denn: Das Café schließt bereits um 17Uhr und kollidiert damit zumeist mit meiner Arbeitszeit.

Nun war es endlich soweit. Gemeinsam mit einer Freundin machte ich mich direkt vom Hauptbahnhof {wo ich meinen Silvesterbesuch abgeholt hatte} auf den Weg. Hier heißt es bereits Obacht geben, denn der Eingang zum Café ist weitaus unscheinbarer als erwartet und kann schnell übersehen werden. Nach kurzem Check mit Googlemaps haben allerdings auch wir gefunden, was ich unbedingt aufsuchen wollte.

Direkt im Eingang erstrahlt, was so viele Bilder versprechen: Eine Wendeltreppe mit fabelhaftem Grün in jeglicher Form. Hoffnungsvoll stiegen wir die Treppen hinauf und waren gespannt, was uns im eigentlichen Café so erwarten würde. Nun, zunächst einmal ein „Please wait here to be seated“-Schild. Was im Grunde OK ist, nervte leider schnell, denn auch wenn es sich recht zügig leerte, war man nicht wirklich bemüht, uns ebenso zügig einen der freien Tische zuzuweisen. Kurz bevor wir fast wieder gegangen wären, gab man uns glücklicher Weise doch noch einen Tisch. Wer hier jedoch die angeteaserte florale Romantik erwartet, der wird prompt enttäuscht, denn im oberen Teil des House of Small Wonder halten sich die Wunder wirklich in Grenzen. Vielmehr sitzt man hier recht eng gedrängt mit all den Touris, welche den Café-Tipp sicher ihrem Lonely Planet entnommen haben. Jedoch mit enttäuschendem Beigeschmack. Optisch ist das Café selbst einfach nicht das versprochene Wunder.

Und auch sonst gilt es zu bemängeln, dass man im Café lediglich Englisch zu sprechen pflegt. Das ist schade, denn ein bisschen mehr Deutsch möchte ich schon in einem Berliner Café erwarten. Bestellt wurden von uns schlussendlich ein Cappuccino, ein Milchkaffee sowie ein Stück Earl Grey-Cake. Jedoch dauerte auch das so seine Zeit. Als uns jene Bestellung nach ausgedehnter Wartezeit erreichte, war vor allem der Kuchen eine kleine Überraschung. Denn dieser Tee-Kuchen erinnerte an einem überaus fluffigen Biskuitkuchen mit leckerem Earl Grey-Aroma.

Bei aller Wartezeit mangelte es allerdings nicht an Freundlichkeit der Bedienung und somit verließen wir das doch eher kleinere Wunder recht glücklich, werden den Weg jedoch nicht so schnell noch einmal bestreiten.


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