Postkartonale Umzugskolumne

KleinIstDieWelt.

Auf in die zweite Runde. Heut geht es ein wenig entspannter zu. Drei Besichtigungen mit gutem Zeitpuffer und lockeren Wegen. Ich bin gespannt. Den Anfang macht eine Zweier-Mädel-WG im Norden der Stadt. Gut gelegen, neu renoviertes Haus, top ausgestattete Wohnung. Alles mehr als in Ordnung und auch das Gespräch ist nett. Mal schauen, was daraus wird.

Auf Kennenlernen Nummer zwei bin ich hingegen schon vorab sehr gespannt. Ich reise in den Süden Berlins, in eine Männer-WG. Hier verlässt der Dritte im Bunde die Wohnung, da er ab Juli mit seinem Freund zusammenzieht. Ob wohl alle schwul sein werden? Meine Neugier steigt.
Schon beim Betreten der Wohnung ist klar: die Jungs haben Stil. Nicht verwunderlich nachdem mir erklärt wird, dass einer der Jungs aktuell seine Tischlerlehre macht und entsprechend für jegliche Feinarbeiten im Haus engagiert wird. Es scheinen nicht alle Drei schwul zu sein, mindestens einer von ihnen erweckt den Anschein eher hetero orientiert zu sein. In jedem Fall sind die Drei sehr sympathisch und eine witzige Kombi. Wie erhofft, ist der Termin sehr locker und witzig. Wir haben uns einiges zu erzählen und verbleiben nach meinem Empfinden auch sehr positiv.

Mein heutiges Highlight verbirgt sich allerdings hinter Kennenlernen Nummer drei. Eine Zweier-WG, aktuell bestehend aus einem Mädel und einem Typ. Er zieht aus und nun wird eine Nachfolgerin gesucht. Direkt beim Betreten der Wohnung ist klar: hier ist nicht nur der sensationelle Preis für das 20qm große Zimmer unschlagbar. Auch die mögliche Mitbewohnerin ist sehr lieb und wir sind uns sympathisch. Während unseres SmallTalks, in dem ich u.a. berichte, wo mich meine Suche heut schon hin verschlagen hat, stößt auch der jetzige Mitbewohner dazu und jetzt darf gelacht werden. Er ist der Freund des ausziehenden Herrens aus meiner zuvor besichtigten Männer-WG!

Die Moral von der Geschicht´: auch Berlin kann manchmal ein Dorf sein.